Pünktchen (Gisi) ist da! voller Angst, ohne Hoffnung und doch auf dem Weg in ein neues Leben

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Gestern durften wir diese junge Dame genannt Pünktchen, ehemals Gisi, bei uns aufnehmen.



dieses bild ist noch aus der auffangstation in barcelona.

pünktchen wurde als hund beschrieben, der sehr wenig vertrauen in den menschen hat und so waren wir auf einiges gefasst.

bereits auf der fahrt wurde dies bestätigt und auch bei uns angekommen, müssen wir leider feststellen, dass die tierschützer vor ort mehr als recht hatten.

wie auch immer, ein neuer abschnitt beginnt und pünktchen wird viel zeit brauchen um ihr vertrauen in den menschen wieder zurückzugewinnen.

sie hat die so wichtige welpenzeit in der auffangstation verbracht, kein wunder also, der amerikaner würde sagen "it is what it is".

also packen wir es an und machen aus der kleinen ängstlichen pünktchen eine wunderschöne bezaubernde hundedame, die ihren besitzern sicherlich viel freude bereiten wird.

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ein anstrengender tag geht für pünktchen zu ende. bei jeder begegnung mit mir zuckt sie zusammen und flüchtet, leider kann ich mich nicht unsichtbar machen auch wenn ich es versuche.

sie sucht die nähe und dann in der nächsten sekunde doch nicht, zu tief sitzt die angst.

















es war heute so schön draußen, doch im haus ist es sicherer, nur wenige male kam sie nach draußen, ist dann aber immer wieder direkt geflüchtet.
nun denn, morgen ist ein neuer tag.

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aus dem leben eines angsthundes:

Tag 1, tag der ankunft

endlich ist es soweit, heute kommt gisi an, ich bin schon sehr gespannt, ist es doch immer wieder aufregend wenn ein neuer pflegehund kommt.

pünktlich bin ich am übergabeort, wie immer alles perfekt organisiert und schon kommt werner auf den parkplatz. ich springe schnell aus dem auto, nun bin ich doch sehr aufgeregt und gespannt was mich erwartet.

wir öffnen den kofferraum und mein erster gedanke:

oh die ist aber groß

und der zweite

verdammt, wirklich ein haufen bündel angst.

nur mit viel mühe und leider auch etwas gewalt gelingt es mir gisi aus der box zu holen. werner und ich tragen sie zu meinem kofferraum, an laufen ist auch nur annähernd nicht zu denken.

gisi liegt im kofferraum wie erstarrt, schnell leine am hundegitter sichern, kofferraum zu und los.
die ganze fahrt über keinen mucks.
zuhause das gleiche spiel, kofferraum auf, hund wie tot.
ich sichere sie noch mal doppelt mit halsband und geschirr und hebe sie aus dem kofferraum.
die paar meter zum gartentor erscheinen wie kilometer.
gisi ist total außer sich, prescht nach vorne, dann wieder zurück, überschlägt sich dabei. ich habe mühe sie zu halten und mein einziger gedanke, hoffentlich schafft sie sich nicht aus dem geschirr raus.

doch dann endlich geschafft, ab in den garten, tor zu, puh. ich traue mich nicht sie abzuleinen, sie sieht so aus als würde sie sofort über den zaun springen. wir laufen ein paar meter, wieder eine panikattacke, beim versuch sie zu beruhigen, setzt sie sogar einen angstknödel ab.
wieder ein paar meter, ein bächlein, gefühlte 1 minute lässt sie laufen, gott sei dank, das auch erledigt.
es hat so keinen sinn, also ab ins haus, balkontür zu, leine ab. sie ist nun etwas entspannter, aber das ist nicht von dauer. innerhalb von sekunden wechselt sie die stimmung.

der tag ist eh gelaufen, schlimmer kann es nicht kommen, also kommen wir zum duschen.

sie stinkt fürchterlich und sie hat flohbisse. das wäre so the worst case, eine flohplage bei 4 eigenen hunden, davon 3 langhaarige.
also ab in die dusche mit geschirr, damit ich sie halten kann, sie ist natürlich nicht begeistert, doch ich bin wild entschlossen sie nicht entkommen zu lassen.
ich seife sie ein und dusche sie lauwarm ab, wasche sozusagen den rest dieses bis dato besch.. lebens ab, sie entspannt zusehends. zum schluss ist sie blütenrein und ich klatschnass.
abgetrocknet ist sie schnell, der vorteil vom kurzhaarhund.

normalerweise gibt es danach essen, tradtionell gekochtes hühnchen mit reis, doch an essen ist auch im traum nicht zu denken, die panik steht ihr im gesicht geschrieben.

um ruhe reinzubringen setze ich mich auf den balkon und esse was. mausi kommt doch tatsächlich und stellt sich zwischen meinen stuhl und einem regal, ich kraule sie vorsichtig. sie steht einfach nur da, den kopf gebückt, demütige haltung.
das telefon klingelt, ich gehe ins haus, als ich zurückkomme steht sie immer noch so da.

mittlerweile habe ich die leine komplett ab, sie versucht auch nicht irgendwo drüber zu springen, auch wenn sie schon den garten und die möglichkeiten des ausbrechens abgecheckt hat.

irgendwann im laufe des abends gelingt es mir dann doch sie zum essen zu animieren.
mittlerweile ist es spät, der tag war anstrengend, wir gehen ins bett.

gisi soll ruhig im erdgeschoss bleiben, dort hat sie ihre ruhe, kann sich verstecken.

doch das ist auch nicht in ordnung, sie sucht uns, speziell die anderen hunde.
also nochmal runter, hundi angeleint und der alte trick funktioniert immer wieder, wie selbstverständlich an die treppe und hoch ( es war mehr ein problem zur treppe zu kommen als hoch).

oben angekommen legt sie sich ganz eng zu moxxi in die kudde und schläft fast die ganze nacht durch. ich darf mich halt nicht bewegen, denn bei jeder bewegung ist sie sofort wach und auf der hut

ein anstrengender tag ist zu ende.

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tag 2

wir starten relativ entspannt, bis sie merkt, verdammt, da ist ein mensch.

sie flüchtet wo sie nur kann, macht dabei haufenweise meter treppauf treppab.

nach dem frühstück legen wir uns wieder hin, gisi hat nichts gegessen, mittlerweile kommt sie von alleine die treppe zum schlafzimmer hoch. sie ist sehr unruhig, doch die anderen hunde geben ihr wohl sicherheit, wir schlafen erst nochmal ne runde.

ich bin alleine, die anderen wollen, müssen spazieren gehen, ich will gisi mitnehmen, damit sie nicht alleine bleiben muss, doch sobald sie die leine anhat, rastet sie total aus.
also gut, dann wieder ins haus, alles gesichert, dass sie auf keinen fall raus kann und mit den anderen los.
im haus selber ist alles offen und meine theorie, dass der angsthund gut alleine bleiben kann funktioniert. in dieser zeit kann er sich alles mal in ruhe anschauen, ohne dass er den menschen im weg hat.
als wir vom spazierengehen heimkommen, freut sie sich riesig über die anderen hunde, mich findet sie nach wir vor nur gruselig.
gut, kein thema, ich versuche ihr so weit wie möglich aus dem weg zu gehen.

mittlerweile hat sie auch gefressen.

wir sind viel draußen, es ist ein herrlicher sonnentag, gisi versteckt sich im haus.

einen zweiten spaziergang dokumentiert sie mit einem großen pippi auf dem badevorleger.

als wir ins bett gehen bleibt sie erst mal unten, nachts höre ich sie tappen, sie steht sogar auf dem bettrand, doch reinkommen, nein, das traut sie sich noch nicht.

momo blockiert den weg zur kudde, also momo ab ins bett, gisi in die kudde.

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tag 3

der tag beginnt, alle kleinen fortschritte vom gestrigen tag sind verschwunden, wir beginnen von vorne.

also gisi will kein frühstück, das schafft sie einfach noch nicht, flüchten vor der mama etc. das volle programm.

angst hin, angst her, sicherheit geht vor, wir brauchen ein sicherheitsgeschirr, d.h. ab in die camirowerkstatt und gisi muss mit.

es geht gut, ich bekomme sie relativ gut ins auto, freue mich und fahre mit ihr zu camiro, die gerade mal 5 min von uns entfernt sind.

wir probieren einen rohling an und weil wir dort stammkunde sind, wird unser geschirr auch gleich fertig gemacht. die wartezeit verbringen wir draußen, derweil laufen wir auf einer wiese auf und ab und zu meinem erstauen klappt das echt gut.

geschirr ist fertig, gisi muss noch mal anprobieren, passt und ab ins auto.

zuhause angekommen, begrüßt sie die anderen sehr freudig und legt sich erst mal in die kudde.

okay, alle anziehen, ab zum spazierengehen, gisi muss dableiben, sie packt das noch nicht.

als ich zurückkomme muss ich feststellen, dass meine theorie, dass angsthunde alleine bleiben können keinen halt hat.

ich höre einen wolf in meinem haus, das wohnzimmer ist umdekoriert, endlich hat sie einen großen haufen gemacht und sie freut sich riesig über die anderen hunde.

na gut, dass wir das geschirr schon haben, der nächste spaziergang ist dann mit gisi.

gesagt getan, die nachmittagrunde findet mit allen statt, denn irgendwie mag, kann hier mittlerweile keiner mehr alleine bleiben oder akzeptieren, dass er zu hause bleiben soll und die anderen nicht.

bereits einen meter nach dem gartentor liege ich fast auf dem boden, eingewickelt von gisi, die mit dieser situation hoffnungslos überfordert war.

es dauert eine weile bis ich alle hunde gerichtet habe, dann geht es los. es ginge recht gut, wenn gisi nicht andauernd panikattacken hätte. sie läuft neben mir und plötzlich bleibt sie stehen und ich falle fast über sie. ich probiere es mit kürzerer leine, damit sie nicht zickzack läuft, geht ganz gut.

nachdem ich dann bis auf troll alle anderen ableinen kann, kommt gisi an die 3 m leine, das geht schon ein bisschen besser, bis auf kleine aussetzer bei denen sie mich fast jedes mal umwirft.
es ist einer der schlimmsten spaziergänge meines lebens und das nachdem ich gedacht habe, nach troll kommt nix mehr.

doch siehe da, es wird zunehmend besser, sie schaut mich immer wieder an, ich lobe sie, verteile am weiher, unserem zielort reichlich fleischwurst und siehe da, der rückweg ist merklich enstpannter.

ich behaupte sogar, sie hatte ein ganz klein wenig spaß, soweit sie überhaupt weiß was das ist.
und das schwänzlein, das hat sogar ein paar mal gewackelt.

alles in allem hat sie ihre sache sehr gut gemacht, obwohl ich fix und alle war und mich gefragt hab, warum ich mir das immer wieder antun.

und was soll ich sagen?

pünktchen ist seit unserem spaziergang schon ein wenig offener und rennt nicht mehr ganz so panisch an mir vorbei. gegessen hat sie fast auf anhieb und sobald ich im büro bin, kommt sie und legt sich in die kudde, am liebsten mit moxxi, ihrem allerliebsten freund.

mittlerweile habe ich auch die treppe nach oben mit einem gitter abgesperrt, um ihren radius zu begrenzen, sie läuft sich sonst hier noch zum äppeklöff und auch das tut ihr offensichtlich gut.

und nun liegt sie nach getaner arbeit mit moxxi in der kudde und schläft, so richtig entspannt, das erste mal seit ihrer ankunft.

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bei aller angst, pünktchen hat richtige modelqualitäten und wenn erst mal ihr auge operiert ist,
wird sie eine wunderschöne hündin sein:

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mir fehlen momentan ein bissl die worte um die letzen zwei tage zu schildern, daher einfach nur ein paar bilder vom gestrigen spaziergang.

















nachdem gisi beim letzten alleinebleiben als wolfi das wohnzimmer umdekoriert hat, muss sie wohl oder übel mit zum spazierengehen.

es ist zwar gruselig, aber wohl das kleinere übel.

der erste spaziergang war wie oben schon erwähnt, horrormäßig, der gestrige schon etwas entspannter.
man konnte mittendrin fast meinen, dass es ihr ein wenig spaß gemacht hat.

auf jeden fall muss man hochkonzentriert sein, ihr nicht in die quere kommen, keinen anlass zur panik geben und dann sieht das ganze sogar schon sehr entspannt aus. dass das nicht ganz so einfach ist, kann sich vielleicht der ein oder andere lebhaft vorstellen, aber wir arbeiten daran.

eigenartig, doch zwischen dem ersten und dem zweiten und auch heute liegen welten, gisi macht ihre sache da zumindest schon wirklich recht gut, sie lernt schnell und sie wird auf jeden fall mal eine richtige rennsemmel.

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bei uns gibt es nicht viel neues, keine oder besser gesagt nur minifortschritte, für den laien warscheinlich gar nicht erkennbar.

gisi rennt mir komischerweise hinterher wo sie kann, doch sobald ich mich umdrehe oder irgendwie in ihre richtung muss, dreht sie ab und rast davon, ja, rasen, von rennen oder gehen kann keine rede sein.

die highlights für sie sind wohl die spaziergänge, heute morgen ist sie sogar mit riesensprüngen mit ans gartentor. das anleinen ist für sie der horror, doch sie ist tapfer, will sie ja doch mitgehen.

der garten ist ihr reich, wenn sie dort alleine ist, also quasi ohne mich, blüht sie auf. dann wird gerannt was das zeugs hält, sie ist blitzschnell und es wird geschnüffelt wie ein weltmeister. die woche hat sie sogar den moxx zum spielen aufgefordert und sie freut sich immer wieder über die anderen, habe sie die woche sogar wedeln gesehen, sah total süß aus.

doch sobald ich den garten betrete ist sie weg, ab ins haus oder um den balkon rum und wieder zurück und wieder rein und treppe hoch und treppe runter. ich muss leider den bereich tagsüber nach wie vor einschränken, sie kommt sonst gar nicht zur ruhe.

wenn ich still im büro sitze, dann kommt sie und legt sich in ihre kudde. das ist auch die einzige stelle wo sie frisst. es könnte so einfach sein, alle fressen an ihrem platz, gisi geht freiwillig in ihre kudde, wartet bis der napf kommt. aber so funktioniert es leider nicht. es braucht schon seine zeit bis sie nach mehreren runden dort angekommen ist und sich voller angst in die hinterste ecke der kudde drückt. kommentarlos napf hinstellen und gehen ist das beste. es hat auch keinen sinn zu denken, wenn sie was haben will wird sie schon kommen, dann würde sie warscheinlich lieber verhungern.

als ich am dienstag abend von der arbeit nach hause kam, war mein schreibtisch verwüstet und eine tüte mit schweineohren die im obersten regal lag verschwunden. anzunehmen, dass gisi das war, von meinen würde keiner so etwas tun.
mmh, war ja noch ganz witzig. weiß auch nicht ob sie geteilt hat, egal.

mittwoch abend war dann nicht mehr so witzig, wieder schreibtisch verwüstet, dieses mal der nebenan. es hat dann einen moment gedauert, bis ich das ganze ausmaß der aktion erkannt habe.
hat gisi doch auf meinem schreibtisch gesessen und auf meinen kyocera drucker gepinkelt. dieser natürlich funktionsunfähig. ich weiß nicht was passiert ist, warum sie das getan hat. ist ja auch egal, was mag sie erlebt haben, dass sie so verängstigt ist, ich will es glaub ich gar nicht wirklich wissen.
und moxxi der knaller, der hatte mal wieder alle kudden markiert. der mittwoch war somit gelaufen.

drucker über zwei tage getrocknet, funktioniert wieder.

ich kann und will hier nicht alle türen zumachen, die hunde müssen sich auch aus dem weg gehen können. also werden seitdem die schreibtische mit einem duschvorhang abgedeckt und eine große pappe davor gestellt. bis dato keine weiteren vorfälle.

freitag waren wir dann in der tierklinik wegen dem anstehenden OP-termin, eigentlich wollte ich ihn nach den erlebnissen dieser woche verschieben, aber das auge muss unbedingt operiert werden und so sind wir dann doch gefahren.

wir hatten das glück eine besonders liebe, zarte, verständnisvolle ärztin zu erwischen.
gisi war sehr tapfer, nur wollte sie dann im auto nicht mehr in den kofferraum, lieber auf der rückbank sitzen, okay, hundegurt rausgeholt, angeschnallt. bis ich um die ecke war, lag sie hinter dem fahrersitz, gut, gurt nochmal verlängert und so sind wir dann schnell nach hause gefahren.

nach solchen erfahrungen ist sie übrigens anschließend ein wenig aufgeschlossener, leider hält das nicht lange an.

der OP-Termin ist nun direkt am montag, ich hoffe, dass sie das alles gut übersteht, aber da müssen wir durch. das wehe auge behindert sie sehr. ihre sicht ist dadurch eingeschränkt und es juckt sicherlich auch und alles ist gereizt. es wird ihr danach auf jeden fall körperlich besser gehen, der rest wird sich zeigen.

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Gisi hat die OP gut überstanden, per laser wurde die nickdrüse entfernt, gleichzeitig wurde eine follikulitis ebenfalls mit laser behandelt.

nun heißt es noch 5 tage 2x tgl. antibitikasalbe ins auge und dann ist das thema nickdrüse hoffentlich erledigt.



hier direkt nach dem abholen.



und hier nach der behandlung mit kamillentee. sie lässt alles ganz brav mit sich machen.

sie hat schon pipi gemacht, ein häufchen und hat schon mit großem appetit gefuttert.

schmerzen hat sie keine hat die TA gesagt, kaputt ist sie halt von der narkose. sie liegt nun in ihrer kudde und schläft.

danke an die, die heute an uns gedacht haben.

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seit dem 21.07.2012 hat angst einen namen: GISI!

eigentlich hab ich ja gedacht ich hab schon alles hier gehabt, angefangen von jungen hunden über alte, kranke, topfitte, agressive, leinenpöbler, hyperaktive, welche die nicht alleine bleiben konnten, noch heute sind die spuren zu sehen und auch angsthunde.

so wie unser labbinchen, ehemalige zuchthündin, kam im alter von 2 jahren zu uns, kannte nichts, hatte vor allem angst, am meisten vor fremden menschen, sie ging und geht nicht alleine spazieren und war bis heute noch nie ganz alleine, die fahrt zum tierarzt kostet sie jedesmal mind. 1 jahr ihres lebens und sie braucht immer einen anderen hund. doch eines hat sie sofort getan, sich uns angeschlossen, ihre familie ist ihr ein und alles. sie lebt hier in ihrer welt, die fahrt in den urlaub verkraftet sie noch, aber alles andere ist stress pur.

dann der moxxi, der kleine schiesser, 2 tage ist er nur vor mir davon gelaufen, wollte nicht essen, nicht trinken, doch dann, der durchbruch, er vertraut mir blindlinks, andere menschen kommen für ihn nach wie vor nicht in frage.

und dann kam gisi, angst pur. zu beginn hab ich noch gedacht, das legt sich, lass sie ankommen und wenn alle anderen gesagt haben, pass auf, das wird, dann habe ich das auch noch geglaubt.

doch mittlerweile wurde ich eines besseren belehrt. wenn ich nun von angst rede, dann ist es nicht die angst die ein hund vor einer mülltonne hat, vor fremden menschen, vor stöcken, schirmen, vielleicht vor fußbällen oder lauten geräuschen, nein es ist eine ganz tiefsitzende, tiefverwurzelte angst, angst vor allem, aber vor allem vor menschen, wir reden von panik, von einem traumatisierten hund.

wir reden von gisela!

sie lebt in ihrer eigenen welt, dauernd auf der hut vor dem was passieren kann, ständig unter strom, stress 24 stunden am tag.
wenn sie draußen alleine ist, dann kommt sie ein klein wenig zur ruhe, dort hat sie sich eine kuhle gegraben, liegt dort stundenlang. doch sobald ich in den garten komme ist es rum.





ist sie zu beginn freiwillig mit zum gartentor gelaufen, hat sich anleinen lassen, ist auch dieses vorbei.
sie würde gerne mitgehen, doch der letzte schritt zum kommen fehlt, also versuche ich sie einzufangen. geht nicht, ein großer garten, keine ecken, ich könnte sie stundenlang jagen, ich würde sie nicht kriegen. ich werd mutlos, muss sie zurücklassen, sie kläfft, versucht sich unter dem gartentor durchzubuddeln, aber kommen, nein, das geht nach wie vor nicht.

mit list und tücke schaffe ich es nun sie so zu rufen, dass sie sich in die hinterste ecke des balkones verkriecht, das ist einmal ums haus rum. dort kann ich sie dann abholen. ganz klein macht sie sich, würde sich am liebsten verkriechen. dann lässt sie sich anleinen und kommt mit, denn eigentlich geht sie gerne spazieren, sie hat einen stolzen gang und wenn es keine zwischenfälle gibt, dann macht es sogar richtig spaß. idealerweise stur gerade aus, mein blick starr nach vorne gerichtet.

und wenn wir dann mal so unterwegs sind, dann wird sie auch zusehends ruhiger, auch andere leute oder hunde machen ihr immer weniger aus. man muss halt selber ganz ruhig bleiben.

und manchmal kommen dann auch so schöne bilder dabei raus:

















geht es angeleint ins haus rein, gibt es dort erst mal wieder panikattacken, alles muss ganz langsam und vorsichtig geschehen.

gegessen wird nur in der kudde, dort muss ich sie angeleint hinbringen, hinsetzen, ableinen, für ruhe sorgen, dann frisst sie, gott sei dank. getrunken wird nicht, den ganzen tag nicht, dabei steht überall wasser. also wird das fleisch gewässert ohne ende, es gibt 1/2 liter buttermilch mit hüttenkäse täglich und noch wasser dabei und immer muss ich sie abführen, damit sie das zu sich nehmen kann.

nur morgens, da sind wir seit 3 tagen soweit, dass sie auf klopfzeichen ins haus kommt. dort kommt sie dann nach 4 - 5 runden durchs ganze haus alleine in die kudde geflitzt, alles im tiefgang und dann haut sie rein. hunger hat sie immer, aber es bleibt nichts an ihr dran, wie bei einem hyperaktiven kind, es wird alles sofort wieder verbrannt.

im haus selber ist sie wie ein tiger, immer auf achse, komischerweise rennt sie einem hinterher, doch sobald man ihr begegnet, dreht sie ab. in seltenen momenten bleibt sie stehen und man kann an ihr vorbei, doch wenn man vorbei ist, hat sie wohl angst vor sich selber und rast dann los.
immer wenn wir einen schritt nach vorne gemacht haben, geht es auch wieder zwei zurück.

ich habe immer gedacht, ich kann mit allem umgehen, ich weiß alles, kriege alles hin, aber seit gisela bin ich mir da nicht mehr sicher, ich komme einfach nicht an sie ran. dabei würde das das ganze natürlich sehr viel leichter machen.

ohne die anderen hunde würde es gar nicht gehen, mit momo hat sie eine freundin gefunden, da wird auch im garten getobt wenn sie sich nicht beobachtet fühlt, plüschtiere werden rumgetragen und verbuddelt und auch gewedelt was das zeugs hält, sie liebt die anderen hunde.

und an der stelle gerade mal ein danke an all die die mir per mail zuspruch gegeben haben und an susann, die auch nachts um 0.00 uhr noch für mich da ist.

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badeausflug!







gisela ist kein wasserhund, aber so ein bissl die füsse nass machen, das geht schon.

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heute waren wir mal in neuem gebiet unterwegs, nach anfänglicher unsicherheit, hat gisela das gut gemeistert. sie liebt ihre täglichen spaziergänge, manchmal sehe ich sogar schon kleine freudenhüpfer.

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Gisela, von susann und mir auch liebevoll hasi genannt, ist merklich ruhiger geworden.

wir haben nun nach rücksprache mit einer expertin für angsthunde eine art therapieplan aufgestellt.

einige wenige dinge die ich tun muss und es tut ihr offensichtlich gut.









es sind mini, wirklich minimalste fortschritte, doch mir kommen sie vor wie elefantenschritte und ich bin sehr stolz auf hasi.

und so wie es aussieht, habe ich hasi auch zu unrecht beschuldigt meinen drucker vollgepieselt zu haben, denn es war wohl offensichtlich der moxx, das unschuldslamm.

denn eines hat gisela trotz allem stress und neuem noch nie getan, sie hat noch nie was kaputt gemacht.

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für alle fans von vorher-nachher fotos:

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und weil die maus so schön ist, gleich noch ein paar bilder:

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