Hundepfoten-Forum
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Beitrag  morgana72 So 17 Okt 2010, 10:50

Liebe Tierfreunde,

seit langer Zeit verfolgen wir das Schicksal der "Hundepfoten in Not"
Tiere. So stießen wir im Januar 2009 auf Artico, einen elfjährigen
Maremmano-Mischling, dessen Geschichte uns besonders berührte.
Laut "Hundepfoten in Not" Mitarbeitern kam der Rüde als Welpe in
den Canile von Rieti, wo er elf Jahre in einem Zwinger eingesperrt
war. Wiesen, Bäume, rennen und spielen, menschliche Zuwendung -
das alles hatte der Hund sein Leben lang nicht kennengelernt.
Nach langem Überlegen entschlossen wir uns, Artico zur Pflege bei
uns aufzunehmen.
Anfang Juni holten wir Artico früh am Morgen an dem Parkplatz einer
Autobahnraststätte ab. Der Anblick des Hundes war erbärmlich.
Ein abgemagertes Tier mit stinkendem Fell! Verwirrt, aber doch voller
Zutrauen ließ er sich in unseren Kombi heben.
Da Artico vorher wohl noch nie in einem Haus war, stieß er überall
dagegen. Besonders die Terrassentüren, gegen die er ständig rannte,
waren seine "Feinde". Alles war fremd! Wider Erwarten meldete er sich
jedoch gleich am ersten Tag, wenn er raus musste. Die ersten Tage
verschlief Artico vor Erschöpfung. Auch meine zwei Hündinnen konnten
ihn aus seinem Koma nicht wecken. Von Anfang an war Artico ein
braver, ruhiger Hund. Im Haus machte er nichts kaputt, mit
seinen Mädchen vertrug er sich gut und an der Leine lief er vollkommen
unproblematisch.
Was uns jedoch traurig machte, war die Tatsache, dass der Hund die
ersten Wochen absolut apathisch war. Entweder starrte er regungslos
an die Wand oder er stand endlos mit gesenktem Kopf da. Er reagierte
weder auf seinen Namen, noch auf Rufen oder Pfeifen. Da wir es ja mit
einem alten Hund zu tun hatten, dachten wir, dass Artico vielleicht taub
sei. Zum Glück war das aber nicht der Fall. Heute denke ich, dass sich
Artico nur durch seine Apathie gegen den Stress im Canile schützen
konnte.
Die erste Zeit konnten wir uns nicht vorstellen, dass der Hund jemals
eine Beziehung zu uns aufbauen würde. Ihn draußen von der Leine zu lassen war unvorstellbar!
Nach ca zwei Monaten jedoch, begann Artico auf seinen Namen zu reagieren.
Und auf einmal ging alles ganz schnell! Innerhalb kurzer Zeit verstand (und befolgte )er die Grundkommandos. Dann kam der erste Tag, an dem ich mich traute, Artico von der Leine zu lassen. Mit seiner neuen Freiheit konnte er erst mal gar nicht viel anfangen. Mit unsicheren Schritten und steifen, staksigen Beinchen lief er durch den Wald.
Nach nur wenigen Wochen wurde aus einem unsicheren Tier, das gar nichts wusste und kannte, ein Prachthund. Artico ist neugierig und gelehrig. Er ist gutmütig und verträgt sich mit allen Hunden. Mädchen gegenüber ist er ein absoluter Charmeur. Rüden, die Krach anfangen wollen, dreht er den Rücken zu und geht ihnen aus dem Weg.
Da sich Artico zu einem so tollen Hund entwickelt hat, geben wir ihn natürlich nicht mehr her.
Mit Articos Geschichte möchte ich allen Mut machen, die Angst haben, einen alten Hund bei sich aufzunehmen. Mit etwas Hunderfahrung, Geduld und Liebe hat man sicherlich noch viel Freude an einem älteren Tier!

Den Mitarbeitern von "Hundepfoten in Not", besonders Frau Angelika List und Frau Ulrike Schöttler, möchte ich für die gute Betreuung, Ratschläge und den reibungslosen Ablauf der Vermittlung danken.

Viele Grüße

Claudia

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